Publikationen des Krimimuseums  

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Die Reihe Krimimuseum Publisher erscheint ab 2023 in limitierter Auflage in komplettem Neusatz. Zwischen Kitsch und Kunst bewegen sich die hier veröffentlichten Texte und orientieren sich an den jeweiligen alten Schreibweisen, doch da die Leser heute nicht mit der Frakturschrift vertraut sind, wurden die Texte in einer gut lesbaren Antiqua neu gesetzt. Inhaltlich präsentieren sich hier die interessantesten, gelungensten und kulturhistorisch wertvollsten Kriminalromane der über 200jährigen Geschichte der Kriminalliteratur. Die Bücher erscheinen als limitierte Taschenbücher in handlichem Format, etliche dieser Titel gelten heute als nahezu unauffindbar. Einige dieser Kriminalromane dürfen als zeitlose Meisterwerke ihrer Gattung betrachtet werden. Hier erscheinen keine historischen Kriminalromane, die irgendwie greifbar sind, sondern die Bücher aus einer fernen Vergangenheit, die es verdient hätten der Vergessenheit entrissen zu werden. In der Regel werden die Bücher von einem einordnenden und sachkundigen Nachwort begleitet.


Als erster Band der »Best of Krimimuseum« ist gerade in einer kleinen limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienen, ein meisterhaftes Fundstück aus dem Bestand des Krimimuseums:

Karl von Raesfeld: Der Smaragd von Jabalpur, Detektivroman von ca. 1906, Taschenbuch, 260 Seiten, 16 Euro. Der Urheber dieses Romans bleibt im Dunklen, vermutlich handelt es sich um eine Übersetzung eines englischen Feuilletonromans – möglicherweise wurde der Autor gar nicht erwähnt – und es handelt sich also um eine anonyme Publikation aus der Zeit um 1906. Eine grobe Skizze des Inhalts befindet sich auf www.todspannung.de / Textprobe:

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Im Oktober 2023 erschienen sind der zweite und dritte Band der Reihe: Sturm über den Schären von 1941, Taschenbuch, 248 Seiten, 16 Euro; Textprobe:

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sowie: Der Mörder bey kaltem Blute und doch ein Mann, welcher Achtung verdient. Ein psychologischer Versuch von 1801 [dt. Erstausgabe 1806], Taschenbuch, 168 Seiten, 16 Euro – jeweils in limitierter Auflage von 100 Exemplaren. Die Bücher gibt es nur im Museum oder im Versand [+ 2 Euro Versandkosten]. Skizzen der Inhalte sind auf www.todspannung.de zu finden. Der Roman »Der Moerder bey kaltem Blute…« erinnert ein wenig an Dostojewskis »Schuld und Sühne«, denn auch in diesem Buch überlegt der Mörder, ob er das moralische Recht habe, das Verbrechen auszuführen. Auch hier kommt es zu der Entscheidung die Gewalttat auszuführen, und in anbetracht der Umstände kann man dem Mörder nur gratulieren. Textprobe:

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Die Bände 4/1 und 4/2 sind ebenfalls gerade erschienen: Catherine Crowe: Der Mordverdacht. Eine Kriminal-Geschichte, 1844 [Men and Women: or: Manorial Rights. 1843]. Zu Grunde liegt die deutsche Erstübersetzung von Wilhelm Adolf Lindau. Die zwei jeweils 360 Seiten starken Taschenbücher gibt es für Euro 32.- nur als Päckchen + 4 Euro Versandkosten. Auflage 100 Exemplare.  Textprobe:



Im November 2023 neu erschienen ist der Doppelband 5/1 und 5/2 von Constant Guéroult: Herr Lubin und seine Tabaksdose. Zu Grunde liegt die deutsche Erstausgabe von 1874 in einer anonymen Übersetzung. Die zwei Bände à 500 Seiten kosten 34,- Euro und sind ab sofort lieferbar. Auflage 100 Exemplare. Versandkosten 4 Euro. Ein Meisterwerk der frühen französischen Kriminalliteratur, ebenso amüsant wie unterhaltsam – und der Roman wurde ganz offensichtlich in Anlehnung an Gaboriau’s Detektiv Tabaret geschrieben. Herr Lubin besitzt eine Tabaksdose mit einer Spieluhr, die eine Melodie abspielt, die der Mörder während seiner Tat gehört hatte – die Gattin des Opfers spielte jene Melodie nämlich kurz vor der Tat auf dem Klavier. Und so gelingt es Herrn Lubin den Mörder in Panik zu versetzen, immer dann, wenn es zu gefährlich werden könnte. Textprobe:

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Gerade erschienen ist der Folgeband der Reihe, Band 6 mit dem Titel: Das Geheimnis des ›Roten Löwen‹ [Krimi von 1913] von Gerhard Stein, das ist Wilhelm Rubiner. Rubiner ist der Vater von Ludwig Rubiner, der unter dem Pseudonym E. R. Grombeck »Die indischen Opale« veröffentlicht hat. Es scheint also hier ein vererbtes Talent vorzuliegen, nämlich ungewöhnliche und unterhaltsame Kriminalromane zu schreiben. Herr Heydemann, der Held des Romans, ist ein junger, aber schon hoffnungslos phlegmatischer Provinzler. Heydemann gibt begriffsstutzigen Volksschülern zu 25 Pfg. die Stunde Nachhilfeunterricht. Doch Heydemann macht unverhofft eine Erbschaft, die sein Leben verändern soll. Er reist nach Berlin um sein Erbe in Empfang zu nehmen, und steigt im Gasthof »Zum Roten Löwen« ab. Nachdem er seine Erbschaft erhoben hat, läßt er es sich am Abend gutgehen. Am nächsten Morgen geht er in die Stadt um sich einen adäquaten Anzug schneidern zu lassen, doch als er in den »Roten Löwen« zurückkehrt, ist das gesamte Vermögen seiner Erbschaft verschwunden. Das Geld hatte er in dem Schreibtisch in seinem Zimmer eingeschlossen, doch nun ist er wieder völlig mittellos, das Pflegma seine Lebens beginnt von neuem – oder doch nicht? 196 Seiten, Euro 16,- / Textprobe:

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Sowie der Band 7 mit dem Titel Im Schatten des Todes von Hugo Bettauer. Ein New Yorker Kriminalroman aus dem Jahre 1907 mit exotistischen und phantastischen Elementen. Die frühen Bettauer-Romane sind sorgfältiger gearbeitet und weisen wirklich erstaunliche Ideen auf. So gibt es in dem Roman »Im Schatten des Todes« einen englisch und indisch sprechenden Papagei, der der einzige Zeuge eines Mordes geworden ist. Unser Detektiv John Lustig beschließt den Papagei mit dem Mordverdächtigen zu konfrontieren und zeichnet diese Begegnung mit einem Phonographen auf. Seine Aufnahme läßt Lustig dann einem Professor vorspielen, der das indische Gekrächze des Papageis übersetzt. Auch ein mysthischer indischer Rubin spielt eine kleine Rolle, ein Stein, der aus einer Götzenfigur entnommen wurde und die Eigenschaft besitzt sich zu verfärben, wenn ein Mensch das Juwel anfäßt. Der Grad der Verfärbung läßt auf den Charakter den Berührenden schließen. Ein Detektivroman, der seiner Zeit um etwa 20 Jahre voraus ist. 296 Seiten, 16 Euro / Textprobe:

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Ende November sind die Bände 8/1 und 8/2 erschienen: George William MacArthur Reynolds: Der Leichenräuber. Neue Geheimnisse von London, 1852 [The Mysteries of London, 1845]. Zu Grunde liegt die anonyme deutsche Erstübersetzung. Der ursprünglich ca. 1800 Seiten umfassende Roman der Erstausgabe erscheint vermutlich in zwei Bänden zu je 850 Seiten Umfang. Ein Meisterwerk des Horrors und eine Art frühsozialistischer Krimi um die zwei äußerst ungleichen Brüder Markham, 40 Euro: / Textprobe:

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Sowie der Band 9: Friedrich Friedrich: Die Orthodoxen. Ein Roman aus der Gegenwart, 1857. Ein extrem spannender, zeitweise in verschiedenen deutschen Kleinstaaten verbotener Kriminalroman, der im klerikalen Milieu spielt. Das Spiel um Gut und Böse erhält mit diesem Roman eine neue Dimension. Es geht auch um den Kampf innerhalb der Kirchen zwischen den eher konservativen und den reformorientierten Kräften – und damit erhält das Buch eine besondere Aktualität. Übrigens auch hier gibt es Kirchenväter, die sich an einem minderjährigen Mädchen vergreifen – und dieses Mädchen als Sexsklavin bei einem grausamen Verwandten unterbringt. Das Kirchenpersonal ist sich also seit mindestens 150 Jahre durchaus treu geblieben. Amen. Eines meiner persönlichen Lieblingsbücher. 18,00 Euro, Textprobe:





Band 10: Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem: Windmüllergeschichten
[Detektiverzählungen von 1921] Neben Annie Hruschkas »Silas Hempel« und Auguste Groners »Joseph Müller«, ein weiterer deutscher Seriendetektiv namens Franz Xaver Windmüller. Der gutgelaunte und freundliche Windmüller ermittelt vorzugsweise in den Kreisen des Landadels und der Diplomatie. 16,00 Euro
Textprobe gefällig?

 




Band 11: J. S. Fletcher: Der geheimnisvolle Chinese, [Krimi von 1930] 316 Seiten, 16,00 Euro – ein leicht daherkommender Krimi des Routiniers Fletcher – wer Fletcher liest hat keine Sorgen – und ein Appetithäppchen für die folgenden Fletcher-Romane dieser Reihe…



Band 12: Gaston Leroux: Das Geheimnis des gelben Zimmers, [Krimi von 1911], 312 Seiten, 16,00 Euro – Leroux ist auch mit diesem Roman zurecht zu einem Klassiker des Genres avanciert …


Band 13: Paul Frank: Harun al Raschid, [Thriller von 1921], 264 Seiten, 16 Euro – Ein zugrunde gerichteter Spieler legt den Revolver an die Schläfe unweit des Casinos von Monte. Doch da taucht ein mysteriöser, alter Herr auf und bittet um Aufschub des Suizids – ein Jahr soll die Galgenfrist betragen, und selbstverständlich gegen Bezahlung, 1.000.000 Mark beträgt der Wert des Schecks, doch nach genau einem Jahr soll der Spieler seinen Selbstmord vollziehen…




Band 14: James Morgan Walsh: Das Geheimnis der grünen Augen, [Krimi von 1930], 300 Seiten, 16 Euro – ein atmosphärischer Thriller um ein paar chinesische Pretiosen, die plötzlich und unerwartet in den Mittelpunkt des Interesses einiger Sammler geraten…


Band 15: Ethel Lina White: Als er zum ersten Male starb, [Thriller von 1939], 320 Seiten, 16 Euro – Ein Thriller von bizarrer Komik… und eine Parabel auf die männliche Dummheit…


Band 16: August Brass: Das Gespensterhaus, [Krimi von 1847], 280 Seiten, 16 Euro - Gespensterroman, Kriminalroman, Sozialmärchen, ein spannendes Buch, das unmittelbar vor der deutschen Revolution von 1848 erschienen ist…





 

Band 17: Otto Schwerin: Der Wolf, 1930, 160 Seiten, 16 Euro, Erste deutsche Ausgabe – ein hessischer Serien-Detektiv namens Dr. Lutz ermittelt in einigen Mordfällen im Wilderer-Milieu tief im Osten des Reiches…




Band 18: Palle Rosenkrantz: Das Geheimnis des Waldsees, 1905, 304 Seiten, 16 Euro – der erste moderne dänische Kriminalroman ist ein literarisches Meisterwerk. Eine nackte Frauenleiche wird aus einem stillen Waldsee in Dänemark geborgen. Eigil Holst von der Kopenhagener Polizei ermittelt – bis in die idyllische Lagunenstadt Venedig…


Band 19: Friedrich Thieme: Ein Millionendiebstahl des 20. Jahrhunderts. Eine Zukunfts-Kriminalgeschichte und anderes, [Kriminalnovellen von 1900], 226 Seiten, 16 Euro – Kriminalerzählung und Science fiction in einem Guß. Die Vorstellungen um 1900 von der Zukunft sind teils aberwitzig, teils zutreffend – aber immer unterhaltsam…


Band 20: Franz Enevold Brandt/Moritz Bermann: Ein Mord in der Judenstadt, Wiener Sittenbild aus dem XVII. Jahrhundert, [Kriminalerzählung von 1875], 144 Seiten, 16 Euro – ein kulturhistorisch interessanter Krimi um eine zerstückelte Frauenleiche im Wiener Judenviertel und wie die Leopoldstadt zu ihrem Namen kam…


 

Band 21: Fergus Hume: Das Drama von Melbourne, 1892, 280 Seiten, 16 Euro – Der Bestseller des 19. Jahrhunderts, unnachahmlich und voller ineinander verschachtelter Geheimnisse…


Band 22: Stefan von Kotze: Geheimnisvolle Spuren, 288 Seiten, um 1908, 16 Euro – Epigenetik und Hypnose sind Thema dieses exotistischen und phantastischen Kriminalromans…


 
Band 23: Franz Elmauer: Die achte Stimme, 1930, 236 Seiten, 16 Euro – ein Krimi um einen »jüdischen Ritualmord« in der österreichischen Provinz, der die Machenschaften der frühen Nazis und der heutigen AfD zutreffend analysiert...


 
Band 24: W. Vettewinkel: Die Abenteuer des Detektivs Francis Singer, um 1914, 244 Seiten, 16 Euro – ein amüsanter Rechtsanwalt, der zum Detektiv mutiert …


Band 25: L. T. Meade: Die Hexe von London, 1908, 258 Seiten, 16 Euro – einige Episoden um die rätselhafte und okkulte Madame Sara, einer Heroine des Bösen…


Band 26: Walther F. Bochow: Hansgeorg erbt ein Wunder, 1931, 248 Seiten, 16 Euro – ein phantastisches Gaunerstück ums Unsichtbarwerden…


Band 27: Erich Ebenstein, das ist Annie Hruschka: Das Haus des Sonderlings, 1918, 224 Seiten, 16 Euro – ein vermeintlicher Mordfall mit dem ermittelnden Detektiv Silas Hempel und einer weiblichen Gehilfin…


Band 28: Lawrence H. Desberry, das ist Hermynia Zur Mühlen: Abenteuer in Florenz, 1926, 232 Seiten, 16 Euro – ein antifaschistischer Agentenroman und zugleich Prototyp kommunistischer Propaganda…


Band 29: Arnould Galopin: Die Wachsmaske, 1912, 196 Seiten, 16 Euro – ein überaus witziger und intelligenter Roman mit dem Detektiv Allan Dickson, möglicherweise das Vorbild der Harry-Dickson-Heftserie…

 

Band 30: Auguste Groner: Die schwarze Schnur, 1908, Erste deutsche Ausgabe, 444 Seiten, 16 Euro – der umfangreichste und spannendste Roman mit dem ersten deutschsprachigen Serien-Detektiv Joseph Müller…

 

Band 31: Richard Marsh: Göttin Dämon, 1912, Erste deutsche Ausgabe, 264 Seiten, 16 Euro – ein edwardianischer Schocker um eine indische Götzenfigur und äußerst bizarrer Morde… auch ein phantastischer Kriminalroman.

 

Band 32: Karl Suter: Das Grab von Belgrad, 1935, 254 Seiten, 16 Euro – ein rätselhafter Thriller aus der Welt der russischen Exilanten, der atmosphärisch dieses besondere Milieu beschreibt…

 

Band 33: Carl Crome Schwiening: Die Bajadere, Ein anglo-indischer Roman, 1907, 312 Seiten, Erste deutsche Ausgabe, 16 Euro – offensichtlich handelt es sich hier um die Übersetzung eines edwardianischen Schockers, in dem der Protagonist den dringenden Wunsch hat, sich eine Auge amputieren zu lassen… Ein phantastischer Kriminalroman aus dem Umfeld von Richard Marsh.

 

Band 34: Fergus Hume: Monsieur Judas, 1903, 264 Seiten, Erste deutsche Ausgabe, 16 Euro – Inspektor Fanks ermittelt in einem rätselhaften Mordfall in der englischen Provinz…

 

Band 35: Alfons Born-Ommer: Satanella oder die Rache des Geißlers. Eine Geschichte aus dem Zeitalter des Hypnotismus, 1905; sowie: Der geheimnisvolle Phonograph. Eine indische Kriminalgeschichte, 1907. 166 Seiten, 16 Euro. Zwei trashige, phantastische Detektivromane, die von Born-Ommers psychischem Ausnahmezustand zeugen…



Band 36: Otto Hoecker: Die Denkmaschine, 1909, 172 Seiten, 16 Euro – das einst verbotene deutsche Plagiat von Jacques Futrelles »Die Denkmaschine« in zwei Detektivromanen…, doch Hoeckers Plagiat ähnelt seinem frankokanadischen Vorbild so gar nicht… – enthalten sind zwei Denkmaschinen-Nummern [7 + 8]: Der Giftengel, sowie Krischnas Wunderaugen

 

Zum 200. Geburtstag des Meisters:
Band 37: Wilkie Collins: Detektivgeschichten, 1901, ca. 400 Seiten, 16 Euro – die berühmten Little Novels in der ersten deutschen Übersetzung… Inhalt: Der Polizist und die Köchin; Herr Lepel und die Haushälterin; Fräulein Morris und der Fremde; Percy Linwood und der Prophet; Das Duell im Walde; Fräulein Minna und der Reitknecht; Die Heirat wider Willen; Herr Lismore und die Witwe; Herr Marmaduke und der Pfarrer


Band 38: Otto Goldmann: Der Überdetektiv und Die rote Maske, Kriminalerzählungen um 1918–1924 – eine Sherlock-Parodie und ein phantastischer Krimi in einem Band…


Band 39: Richard Austin Freeman: Die Nacht von Stratford, 1931, 244 Seiten, 16 Euro – ein Dr. Thorndyke-Kriminalroman – Arzt, Rechtsanwalt, Detektiv, und der Vorläufer der Pathologen-Krimis oder ein KF Börne der Vorzeit, nur nicht so arrogant wieder dieser…


Band 40: Bernhard Handmann: Das walte Gott, Kriminalroman, 1905, 172 Seiten, 16 Euro – ein wilhelminischer Krimi um einen Justizirrtum, der in letzter Sekunde verhindert werden kann…

 

Band 41: F. Arnefeldt: Ein seltsamer Fall, 1902, 254 Seiten, Erste ungekürzte deutsche Ausgabe, 16 Euro – wohl der gelungenste Kriminalroman von Jenny Hirsch, der irrtümlicherweise und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt immer wieder in der um die Hälfte gekürzten Groschenheftversion veröffentlicht wird… Der Roman ist keineswegs 1912 als Argus-Kriminalroman veröffentlicht worden, sondern bereits 1902 in doppeltem Umfang. Es handelt sich um einen überaus spannenden Gerichtskrimi. Wohl einer der besten deutschen Krimis, der während der Jahrhundertwende gedruckt wurden.

 

Im Herbst/Winter 2024 werden vermutlich nach und nach sechs der folgenden Bände gedruckt:

Band 42: Richard Austin Freeman: Der stumme Zeuge, 1931 – ein früher Dr. Thorndyke-Roman, der spannender nicht sein kann. Eine spurlos verschwundene Leiche, ein seltsamer Todesfall und drei Mordanschläge auf einen jungen Arzt aus unerfindlichen Gründen… 272 Seiten, 16 Euro

 

Band 43: Friedrich Christian Ave-Lallemant: Der Erb- und Gerichtsherr, 1869 – ein Meisterwerk früher deutscher Kriminalliteratur mit dem schlittschuhlaufenden Inspektor Bendix Schnacksen der Lübecker Polizei… Arno Schmidt hätte an diesem Roman die reine Freude gehabt. 736 Seiten, 18 Euro

 

Band 44: Joseph S. Fletcher: Die angefaulte Stadt, 1932 – ein sehr spannender Krimi um einen Mordfall in einer kleinen, völlig korrupten Stadt in der englischen Provinz… Und selbstverständlich eine Parabel auf die Provinzialität. 336 Seiten. 16 Euro

 

Band 45: Alice Campbell: Hüte Dich vor Wasser, 1939 – ein weiteres erzählerisches Meisterwerk aus der Goldenen Ära des Kriminalromans. Campbell entführt den Leser an die französische Reviera und spart nicht mit spannenden Wendungen. 568 Seiten, 16 Euro

 

Band 46: Hugo A. Revel: Witwe Dalila, 1904 – Revel hat hier einen der interessantesten Detektive der wilhelminischen Zeit geschaffen. Unser Detektiv heißt Sieg, doch sein Sieg wirkt kläglich. Er verliebt sich unglücklich in die Witwe des Mordopfers und spielt für seine Ermittlungen den reichen Grafen Tamani…, 262 Seiten, 16 Euro

 

Band 47: David Christie Murray: Der bettelarme Millionär, 1908, 280 Seiten, 16 Euro. Ein spannender exotistischer Kriminalroman um einen Riesendiamanten aus China, der dem Dieb nur Unglück bringt.

 

Band 48: Weatherby Chesney. das ist Cutcliffe Hyne: Der gläserne Dolch, 1899, 174 Seiten, 16 Euro. Eine junge Frau wird in London auf offener Straße mit einem venetianischen Glasdolch ermordet. Ein wilde Jagd auf den Mörder beginnt.

 

Band 49: George Moore: Die Abtey von Grasville. Eine sehr interessante Geschichte, 1799. 284 Seiten, 16 Euro.
Der Übersetzer und Verleger Josef Polt schreibt in seinem Vorwort: »Die Vorliebe für diese Art der Unterhaltungsschriften, wie die gegenwärtige Geschichte ist, hat mich bewogen sie zu übersezzen. Sie ist im Geschmack der beliebten ›Adeliene oder Die Abentheuer im Walde‹, ›Udolphos Geheimnisse‹ u. a. m. geschrieben; enthält so viel schauerliches, rührendes und sanftes, daß man sie nicht ohne Theilnahme liest, und gewiß den herzlosen Rittermärchen vorziehen wird, wie man auch bereits ihren Vorgängern dieselbe Gerechtigkeit wiederfahren ließ. […]«
Montague Summers schreibt über den Roman in seinem Buch A Gothic Bibliography: »Grasville Abbey. A Romance. ›This novel first appeared in the Lady’s Magazine.The Monthly Mirror, December, 1797; Vol. IV, p. 346. A French translation, L’Abbaye de Grasville, 1798 (reprinted 1810) by Ducas erroneously, and perhaps purposely, attributes this romance to Mrs. Radcliffe.«
Die deutsche Ausgabe ist 1799 anonym in der Poltschen Buchhandlung in Prag erschienen und ein schönes Beispiel eines Schauerromans, der bereits zum Kriminalroman mutiert ist. Summers konnte den Roman jenem George Moore, Esq. zuordnen, hatte aber auch keine Lebensdaten des Autors, der wohl im Umfeld von Ann Radcliffe einzuordnen ist. Wenn man sich auf die altertümliche Schreibweise einläßt, liest man einen sehr spannenden Roman und ein Musterbeispiel frühester Kriminalliteratur mit einem Gespenstchen… wohl einer der populärsten Schauerromane des ausgehenden 18. Jahrhunderts.


Band 50: George W. M. Reynolds: Der Geheimnißvolle, oder Folgen des jugendlichen Leichtsinns, 1838 – auch unter dem Titel: Crawford, der junge Betrüger bekannt, ist Reynolds spannender Erstling. In der ausgezeichneten Übersetzung der deutschen Erstausgabe.

Band 51: Richard Austin Freeman: Der rote Daumenabdruck, 1932

Band 52: Ethel Lina White: Panoptikum, 1939

Band 53: Maximilian Böttcher: Wer war’s?, Kriminalroman, 374 Seiten, um 1900, 16 Euro – ein ungewöhnlicher Kriminalroman in dem der Mörder am Ende als rechtschaffener Mann bewundert und bemitleidet wird…

Band 54 Fanny Klinik-Lütetsburg: Seine »dumme« kleine Frau, 1897

Band 55: Ann Radcliffe: Udolphos Geheimnisse in der Übersetzung der Dorothea Margarethe Liebeskind 1795–1796, in komplettem Neusatz nach der deutschen Erstausgabe, vermutlich zwei Bände à 18 Euro.